Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) veröffentlicht die sechste Ausgabe des Magazins strategie digital. Im Zentrum steht die Frage, wie Hochschulen strategisch mit generativer KI umgehen können und welche neuen Anforderungen dadurch an Studium, Lehre und die strategische Hochschulentwicklung entstehen.
Generative Künstliche Intelligenz wird oft als Gamechanger bezeichnet. Doch ist sie das oder nur der nächste Hype? Fest steht: Sie unterscheidet sich grundlegend von bisherigen digitalen Werkzeugen. Zum ersten Mal können Maschinen nicht nur Daten sortieren, sondern eigenständig Texte, Bilder oder Code erschaffen. Entscheidend ist zudem, dass Nutzer*innen keine Programmierkenntnisse mehr benötigen, um diese Tools einzusetzen – es reicht, Anweisungen in natürlicher Sprache zu formulieren. Damit sinkt die Einstiegshürde enorm, zugleich entstehen neue Chancen, aber auch neue Abhängigkeiten.
„Digitalisierung – gerade in Verbindung mit KI – ist kein abgeschlossenes Projekt mit einem definierten Enddatum, sondern ein kontinuierlicher, dynamischer Prozess“, betont Niels Pinkwart, Vizepräsident für Lehre und Studium der Humboldt-Universität zu Berlin, im Interview. Und genau darum geht es in dieser Ausgabe: Wie können Hochschulen diesen kontinuierlichen, sich stetig weiterentwickelnden Prozess aktiv gestalten? Welche Veränderungen bringt generative KI schon heute für Curricula, Prüfungsformate und Lehr- und Lernmethoden? Wie können Hochschulen Studierende dabei unterstützen, die nötigen Kompetenzen für eine von KI veränderte Arbeitswelt zu entwickeln?
Auf mehr als 100 Seiten bietet die Ausgabe vielfältige Perspektiven. Isabella Buck zeigt, wie Widersprüche im Umgang mit neuen Technologien produktiv genutzt werden können und ermutigt Hochschulen, Paradoxien nicht als Hindernis, sondern als Impuls für Innovation und Reflexion zu begreifen. Auch die Praxis kommt zu Wort: Vera Lenz-Kesekamp beleuchtet am Beispiel ihrer Hochschule, wie Prüfungsformate und Curricula weiterentwickelt werden können. In einem Interview stellen Simon Bates und Danny Liu, die Autoren des CRAFT-Frameworks, einen strategischen Ansatz aus internationaler Perspektive vor und erweitern so den Blick über den deutschen Kontext hinaus. Besondere Einblicke geben Lehrende und Studierende, die schildern, wie generative KI ihre Lehr- und Lernsituationen verändert.
„Klar ist: Künstliche Intelligenz verändert den Lernalltag, unabhängig davon, ob Hochschulen diese Entwicklung aktiv vorantreiben oder nicht. Hochschulen müssen diesen Transformationsprozess aktiv gestalten, um Studierende bestmöglich auf eine KI geprägte Welt vorzubereiten” betonen Julius-David Friedrich und Jens Tobor vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Erste Ansätze für die strategische Gestaltung finden sich in einer Good-Practice-Sammlung. Im Interview mit Judith Simon, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, wird außerdem die ethische Perspektive auf den Einsatz von KI in Hochschulen beleuchtet
Das Magazin strategie digital steht kostenfrei als Download zur Verfügung. Gedruckte Ausgaben können über ein Online-Formular bestellt werden.
Begleitet wird die Veröffentlichung des Magazins auch in diesem Jahr von einer Webinarstaffel. In CHEtalk feat. HFD: Generative KI als Gamechanger?! diskutieren Expert*innen aus Forschung, Lehre und Hochschulpraxis in fünf einstündigen kostenfreien Webinaren, wie Hochschulen den Wandel aktiv gestalten können. Im Fokus stehen dabei nicht nur technische Innovationen, sondern vor allem der strategische Blick auf Möglichkeiten, Herausforderungen und Gestaltungsräume. Die Reihe startet am 05. November, weitere Informationen zu Inhalt und Anmeldung finden sich hier online.

