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Über den Wissenstransfer von privaten und kirchlichen Hochschulen in Deutschland ist bislang nur wenig bekannt. Eine Website-Analyse des CHE im Rahmen des Forschungsprojektes nsh-inno gibt nun erste Hinweise. Nur etwa 40 Prozent der untersuchten Hochschulen erwähnen den Begriff “Transfer” überhaupt auf ihrer Website. Die Ergebnisse werden auch im Rahmen eines Webinars vorgestellt. 

Die Bedeutung nicht-staatlicher Hochschulen in Deutschland nimmt seit Jahren zu. Ein Hinweis darauf ist die gestiegene Anzahl privater Hochschulen und ihrer Studierenden. Aber auch kirchliche Hochschulen sind seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der deutschen Hochschullandschaft. Im Rahmen des Verbundprojektes nsh-inno: Nicht-staatliche Hochschulen im Innovationssystem-Kontext des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI und des CHE werden die Aktivitäten dieser Einrichtungen im Bereich Wissens- und Technologietransfer untersucht.  

Eine Website-Auswertung von 152 nicht-staatlichen Hochschulen in Deutschland lässt darauf schließen, dass das Thema Wissenstransfer bei nicht-staatlichen Hochschulen strukturell und strategisch noch kaum verankert ist. Nur etwa 40 Prozent der untersuchten Hochschulen erwähnen den Begriff “Transfer” überhaupt auf ihrer Website.  

„Die Analyse zeigt, dass Hochschulen tendenziell eine größere Anzahl von Transferaspekten auf ihren Websites ausweisen, je breiter sie aufgestellt und je größer sie sind“, bilanziert Isabel Roessler. „Insgesamt betrachtet ist aber bei allen Hochschulen noch viel Luft nach oben” so die Projektleiterin von nsh-inno beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung.  

Untersucht wurde unter anderem, ob und wie viele der untersuchten Transferaspekte aus den drei Kategorien „unmittelbarer Transfer“ über Personen, „strukturelle Verankerung von Transfer“ z.B. in Form von Transferstellen und Forschungszentren sowie der „strategischen Verankerung von Transfer“, wie sie beispielsweise über eine Transferstrategie erreicht werden kann, auf der Internet-Präsenz der Hochschule dargestellt wird. Für jeden auffindbaren Aspekte wurde ein Punkt vergeben.

Keine der untersuchten Hochschulen erreichte die maximale Anzahl von 19 möglichen Punkten. Die höchste erreichte Punktzahl lag bei 14, und nur elf Hochschulen erzielten überhaupt zehn oder mehr Punkte. Bei fünf Hochschulen konnten keinerlei Informationen zu den ausgewählten Transferaspekten auf ihren Websites gefunden werden, weshalb sie null Punkte erhielten. „Die Ergebnisse werden bewusst anonymisiert veröffentlicht“, berichtet Isabel Roessler. „Es geht uns nicht darum, einzelne Hochschulen nach vorne zu stellen oder abzuwerten. Vielmehr steht im Fokus unserer Betrachtung, welchen Stellenwert das Thema Transfer insgesamt an den nicht-staatlichen Hochschulen einnimmt.“ 

Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) scheinen im Vergleich zu anderen Typen von nicht-staatlichen Hochschulen etwas besser positioniert zu sein, Universitäten und künstlerische Hochschulen weisen dagegen niedrigere Punktzahlen. 

Der Wissens- und Technologietransfer an nicht-staatlichen Hochschulen bleibt aus Sicht der Studienautor*innen aus verschiedenen Gründen ausbaufähig.  

Ein entscheidender Faktor ist dabei die Finanzierung von privaten Hochschulen. Durch ihre primäre Finanzierung über Studiengebühren, wird der Lehre die höchste Priorität zugeschrieben. Hinzu kommt, dass der Zugang zur öffentlichen Forschungsfinanzierung häufig am privatwirtschaftlichen Handeln der Hochschulen scheitert, wenn diese nicht als gemeinnützig anerkannt sind, da hierdurch die Förderfähigkeit eingeschränkt wird.  

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass Transfer an nicht-staatlichen Hochschulen möglicherweise auf andere Weise stattfindet als erwartet und in unserer Analyse nicht erfasst wurde oder aus bestimmten Gründen nicht öffentlich kommuniziert wird. Das werden wir in den nächsten Schritten herausfinden, wenn wir anhand von Fallbeispielen einen tieferen Einblick in das Transfergeschehen an nicht-staatlichen Hochschulen erhalten“, erläutert Hendrik Berghäuser, Verbundprojektleiter am Fraunhofer ISI das weitere Vorgehen. 

Das Projekt nsh-inno: nicht-staatliche Hochschulen im Innovationssystem-Kontext untersucht seit 2023, welche Transferaktivitäten private und kirchliche Hochschulen unterhalten. Hinter dem BMBF-geförderten Projekt stehen das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung. 

In einem zweistündigen Webinar am 13. März 2024 bietet das Projektteam allen Interessierten die Gelegenheit, zu erfahren, in welchem Ausmaß nicht-staatliche Hochschulen Transfer durchführen. Was kann man von privaten und kirchlichen Hochschulen lernen, die bereits sehr gut im Transfer sind? Referenten von drei nicht-staatlichen Hochschulen geben umfangreiche Einblicke. Die Teilnahme ist kostenfrei und Anmeldeschluss ist der 12. März 2024 um 10.00 Uhr.  

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Transfer an und aus nicht-staatlichen Hochschulen: Darstellung des Transfers auf den Websites 11. März 2024 462.54 KB 7384 downloads

Roessler, Isabel; Hachmeister, Cort-Denis; Rischke, Melanie; Berghäuser, Hendrik;...

Isabel Roessler

Senior Projektmanagerin

Tel.: +49 5241 9761-43
Fax: +49 5241 9761-40
E-Mail: Isabel.Roessler@che.de

Assistenz:
Anita Schmitz
Tel.: +49 5241 9761-41

Arbeitsschwerpunkte:
Fachhochschulen / Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Third Mission an Hochschulen, Transfer, Hochschulentwicklung

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