• Britta Hoffmann-Kobert
  • 17. November 2022
  • Sonstiges

Kurzportrait Prof. Dr. Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universität München

Prof. Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universitaet München (TUM) [Foto: TUM]
Seit 2019 ist der studierte Lebensmittelchemiker Prof. Dr. Thomas F. Hofmann Präsident der Technischen Universität München (TUM). Zuvor hat er an der TUM zehn Jahre als Geschäftsführender Vizepräsident den Bereich Forschung und Innovation verantwortet und dabei schon etliche Erfolge erzielt, etwa bei der Exzellenzinitiative 2012 und der Einführung des TUM Faculty Tenure Track. Von 2017 bis 2019 war er zudem Direktor des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der TUM.

Die Jury hebt für die Nominierung von Thomas F. Hofmann u.a. hervor: „Die Technische Universität München hat sich mit ihrem Profil als „The Entrepreneurial University“ in den letzten Jahren sehr stark entwickelt, was sich in hervorragenden Bewertungen in weltweiten Hochschulrankings niederschlägt. Die Innovationskraft und Gründungsfreundlichkeit der Universität stechen im internationalen Vergleich besonders heraus. Thomas F. Hofmann hat an dieser Entwicklung großen Anteil. Er hat die TUM in den drei Jahren seiner Präsidentschaft bereits nachdrücklich geprägt und Führungsstärke bewiesen.“ Seine Führung ist aus Sicht der Jury geprägt von einer klaren Vision für die Entwicklung der TUM, die auf der im Rahmen der Exzellenzstrategie geförderten TUM Agenda 2030 beruht.

Die Technische Universität München ist mit rund 50 000 Studierenden die größte Technische Universität in Deutschland. Als eine der ersten drei Universitäten wurde sie im Rahmen der Exzelleninitiative in der Förderlinie „Zukunftskonzept“ ausgewählt. Den Status „Exzellenz-Universität“ konnte sie mehrmals verteidigen. Hofmann führt aus: „Die Vielfalt der Talente, Perspektiven und kulturellen Hintergründe in unserer Universitätsgemeinschaft halte ich für den entscheidenden Erfolgsfaktor der TUM.“ „Als eine der forschungsstärksten und innovativsten Universitäten Europas finden wir Lösungen für zentrale wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit“, beschreibt die TUM selbst ihre Mission. Unter Hofmanns Leitung werden jährlich rund 70 Technologie-Start-ups gegründet und die „Industry on Campus“-Strategie vorangetrieben.

Einen innovativen Pfad geht die TUM auch bei der Transformation der Fakultäten in interdisziplinäre Schools. „Die Ziele und die Umsetzung dieses Veränderungsprozesses wurden in einem intensiven Austausch mit den verschiedenen Gruppen der Universität gestaltet“, beschreibt Hofmann. Partizipation, Empathie und Wertschätzung im Miteinander charakterisieren dabei seinen Führungsstil. Auch in dem Transformationsprozess strebte er einen „Dialog auf Augenhöhe mit den vielfältigen Universitätsmitgliedern“ an. „Ein erfolgreicher Transformationsprozess setzt voraus, für Bedenken ein offenes Ohr zu haben und sich der Sorgen anzunehmen, sich mit den Mitarbeitenden auszutauschen und diese selbst am Gestaltungsprozess der Schools aktiv teilhaben zu lassen. Dabei durfte ich die Mitglieder der TUM als sehr engagiert und zielorientiert erleben und schätzen lernen“, stellt Hofmann heraus.

Auch die Verwaltung wird mitgenommen: „Mitarbeitende der Verwaltung werden zu wissenschaftlichen Institutionen ins Ausland entsandt, um internationale Erfahrungen zu sammeln und ihren eigenen Arbeitsbereich bestmöglich gestalten zu können. Best-Practice-Beispiele aus aller Welt können so in eine moderne School-Verwaltung implementiert werden.“ Die Transformation sieht Hofmann als einen kontinuierlichen Prozess. Er schafft die notwendigen Strukturen, um den Dialog nach der School-Gründung weiter fortzuführen.

Aus der Jury heißt es dazu: „Hofmann setzt erfolgreich große Veränderungen in der Universitätsgovernance wie etwa die Umwandlung der fachbasierten Fakultäten in themenorientierte Schools im Rahmen der TUM Agenda 2030 um. Ergänzend führt er vielfältige Dialoge mit den Statusgruppen an der Universität, u.a. mit Formaten wie themenbezogenen „Round Tables“ oder „Presidential Student Lunches“, um dort Kritik aufzunehmen, Bedenken zu adressieren und für die Umsetzung der Veränderungen zu werben. Dies ist an einer derart großen Universität eine besondere kommunikative Leistung.“

Das Thema Nachhaltigkeit hat Hofmann direkt mit seinem Amtsantritt in den Fokus genommen und das TUM Sustainability Office gegründet, unter dessen Dach eine Task Force Nachhaltigkeit eingesetzt wurde. An der Entwicklung des Gesamtkonzeptes waren alle Statusgruppen an der Universität beteiligt. Seine Kolleginnen und Kollegen stehen in vollem Umfang hinter seinem Engagement und beschreiben ihn als charismatisch, offen und sehr zielorientiert. Sie loben seinen „vertrauensvollen Umgang mit den Mitarbeitern und seinen offenen Kommunikationsstil, der immer freundlich und transparent und von Respekt geprägt ist“. Mit seiner gewinnenden Art schafft er es, alle Statusgruppen an der TUM bei diesem Zukunftsthema mitzuziehen. „Schon mit seiner Antrittsrede hat Herr Hofmann eine Nachhaltigkeitsstrategie ins Leben gerufen: die TUM Sustainable Futures Strategy 2030, wo Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu integralen Leitmotiven der TUM Handlungsagenda gemacht werden“, heißt es aus seinem Umfeld. Diese Strategie wurde im Oktober 2022 vorgestellt. „Die ambitionierte „TUM Sustainable Futures Strategy 2030“ weist mit konkreten Zielen, Maßnahmen und Indikatoren für das Erfolgsmonitoring einen Detailgrad auf, der anderen Hochschulen als Vorbild dienen kann“, so die Jury.

 


Zum Verfahren

Die Nominierten für die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres 2022“ wurden in mehreren Stufen ermittelt. Über eine datengestützte Vorauswahl wurden Hochschulen identifiziert, die eine besonders starke positive Entwicklungsdynamik aufweisen. Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden alle in der Vorauswahl identifizierten Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis und einer möglichen Nachhaltigkeitsstrategie befragt. Als weitere Perspektive wurden die Kollegen und Kolleginnen in der Leitung sowie die jeweiligen Hochschulratsvorsitzenden zur Führungsleistung ihrer Hochschulleitungen und zum Zusammenspiel im Team befragt. Auch hier lag ein besonderes Augenmerk auf dem Thema Nachhaltigkeit. Alle Ergebnisse waren Grundlage für die Entscheidung der Jury zur Nominierung der sechs Finalist*innen.

Die Auszeichnung “Hochschulmanager*in des Jahres” wird bereits seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung DIE ZEIT und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

Britta Hoffmann-Kobert

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