(Screenshot) Die Verleihung der Auszeichnung fand im Rahmen der digitalen Themenwoche "ZEIT für Bildung" statt. Moderation Manuel Hartung, DIE ZEIT, (li) und Prof. Dr. Frank Ziegele, CHE Centrum für Hochschulentwicklung

Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, ist „Hochschulmanagerin des Jahres 2020“.
Die Wochenzeitung DIE ZEIT und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung würdigen mit der Auszeichnung Leiterinnen und Leiter deutscher Hochschulen, die die Entwicklung ihrer Hochschule in besonderer Weise geprägt und innovative Veränderungsprozesse initiiert haben. Die Auszeichnung gilt in diesem Jahr auch den Kolleginnen und Kollegen, die unter den Bedingungen der Corona-Pandemie mit der Rektorin gemeinsam die Universität hervorragend durch die Krise steuern.

Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der HHU Düsseldorf (Foto: HHU / Susanne Kurz)

Seit 2014 steht die Juristin Prof. Dr. Anja Steinbeck als Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) vor. Für Steinbeck ist das Selbstverständnis der Universität mit dem eigenen Führungsverständnis eng verbunden. „So wie sich unser Namenspatron um die Herausbildung eines emanzipierten Bürgertums bemüht hat, ist es der HHU ein Anliegen, dass BürgerInnen sich vernunftgeleitet ein eigenständiges Bild über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen machen können. MitarbeiterInnen in meinem Umfeld sollen eigenständig arbeiten und verantwortungsbewusst ihre Aufgaben wahrnehmen. Der offene Diskurs ist erwünscht.“ Dieses dialogorientierte Führungsverständnis zeigt sie auch im Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Krise. „Die Rektorin hat bei der Krisenbewältigung klar die Führungsrolle übernommen, bezieht aber gleichzeitig alle Beteiligten ein und ruft in der ihr eigenen Art der vertrauensvollen Zusammenarbeit optimal die Kompetenzen der Beteiligten ab“, heißt es aus ihrem Kollegenkreis.

Die Jury hebt hervor: „Bei Frau Steinbeck zeigt sich ein sehr rundes Bild in allen betrachteten Aspekten der diesjährigen Auszeichnung – guter Rückhalt im Team, gute Selbsteinschätzung und innovative Ansätze zur Krisenbewältigung.“

In ihrer Laudatio betont Carola von Schmettow, Sprecherin des Vorstands HSBC Deutschland und Alumna der HHU: „Anja Steinbecks Idee der Bürgeruniversität ist aller Mühe wert, weil das große Aufklärungsprojekt heute wieder hochaktuell ist: eine solide informierte und emanzipierte Bürgerschaft. Sie ist das einzige, was uns auf Dauer vor den Folgen von Populismus und Verschwörungstheorien bewahren kann.“

Die Verleihung fand im Rahmen der digitalen Themenwoche “ZEIT für Bildung” statt. Mitschnitt des Beitrags

Special Award für Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin
Sechs LeiterInnen deutscher Hochschulen waren in diesem Jahr für die Auszeichnung nominiert. Sie alle haben außergewöhnliche Führungsleistungen bewiesen. Unter den sechs Nominierten ist auch Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin. Vor zehn Jahren wurde sie als Präsidentin der Universität Potsdam als erste Frau mit dem Preis „Hochschulmanager/in des Jahres“ ausgezeichnet. Nun ist es ihr erneut gelungen, an ihrer neuen Wirkungsstätte Humboldt-Universität eine herausragende Führungsleistung zu erbringen. Dafür vergeben DIE ZEIT und CHE erstmals einen „Special Award“. Erfolgreiche Führungskarrieren über eine so lange Zeit an unterschiedlichen Hochschulen sind bisher noch außergewöhnliche Einzelfälle.

Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Präsidentin der HU Berlin (Foto HU Berlin / M. Heyde)

Heute wie damals hat Sabine Kunst die Jurymitglieder überzeugt: „Frau Kunst hat die HU Berlin im Berliner Universitätsverbund integriert, sichtbar positioniert und durch transparente und klug abgestimmte Positionen eine positive Veränderungsdynamik an der HU erzeugt. Dies war unter nicht einfachen Randbedingungen eine herausragende Leistung, die eindeutig mit ihrer Person assoziiert werden kann.“

Dr. h. c. Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung a.D., sagt in ihrer Laudatio über Sabine Kunst: „Ihre langjährige Mitarbeit im Wissenschaftsrat hat ihren Blick auf die gesamte Wissenschafts- und Forschungslandschaft geschärft und geschult. Sie kennt die Komplexität wissenschaftspolitischer Entscheidungsprozesse, versteht es zu verhandeln, Widerstände zu überwinden, Kompromisse auszuloten und Allianzen zu schmieden, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Erfahrungen, die sie für ihre Aufgabe als Präsidentin der Humboldt-Universität hervorragend nutzen kann.“

„Um eine Hochschule erfolgreich zu leiten und voranzubringen, muss man ihre unterschiedlichen Mitglieder zum Ziel mitnehmen können. Das gilt ganz besonders in Krisenzeiten. Gutes Krisenmanagement schafft das Vertrauen aller Hochschulangehörigen. Ebenso wie die Führungsperson haben die Menschen in den Rektoraten und Präsidien, aber etwa auch in den Kommunikations- und IT- Abteilungen die Leitungsaufgaben in der Corona-Krise geschultert. Ihnen gilt die Auszeichnung ebenso“, sagt Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer des CHE und Mitglied der Jury, und hebt hervor: „Besonders freue ich mich darüber, dass zwei Frauen an der Spitze von Hochschulen die Auszeichnung gewonnen haben. Der Anteil weiblicher Hochschulleitungen ist zuletzt von niedrigem Niveau gestiegen, das geht jetzt hoffentlich so weiter“.

Nominiert für die Hochschulmanagerin oder den Hochschulmanager des Jahres 2020 waren neben Kunst und Steinbeck:
Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der Fachhochschule Aachen
Prof. Dr. Stephan Dabbert, Rektor der Universität Hohenheim
Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Micha Teuscher, Präsident der HAW Hamburg

Kurzporträts aller Nominierten finden sich hier.


Informationen zum Auswahlverfahren:

Die Nominierten wurden in drei Stufen ermittelt.

Vorauswahl: Über eine datengestützte Vorauswahl, bei der unter anderem Daten vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, der Alexander von Humboldt- Stiftung und dem CHE Hochschulranking ausgewertet wurden, wurden Hochschulen identifiziert, die besonders starke positive Veränderungen aufweisen und daher als besonders entwicklungsstark anzusehen sind.

Befragungen: Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden alle in der Vorauswahl identifizierten Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis und zu verschiedenen Führungsaktivitäten befragt. Ein besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf dem Krisenmanagement der Hochschulleitungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und der Bewältigung der Krise durch das gesamte Führungsteam. Dafür wurden zusätzlich die Perspektiven der jeweiligen Prorektoren*innen bzw. Vizepräsident*innen,  Kanzler*innen bzw. Vizepräsident*innen für Verwaltung sowie der Hochschulratsvorsitzenden angefragt. Aufgrund des diesjährigen Schwerpunktthemas wurden darüber hinaus erstmalig die Leitungen der Bereiche IT und Kommunikation der Hochschulen befragt, da diese im Zuge der aktuellen Krisenbewältigung ebenfalls eng mit der Hochschulleitung zusammengearbeitet und eine wichtige Rolle eingenommen haben.

Jurysitzung: Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Vorauswahl und den Befragungen bestimmte eine Jury aus zehn anerkannten Expertinnen und Experten die Nominierten.

Die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres“ wird bereits seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung DIE ZEIT und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Sie fand in diesem Jahr im Rahmen der digitalen Themenwoche “ZEIT für Bildung” statt.

Informationen zum Projekt Hochschulmanager*in des Jahres

Britta Hoffmann-Kobert

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 5241 9761-27
Fax: +49 5241 9761-40
E-Mail: Britta.Hoffmann-Kobert@che.de

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