Sogenannte Instructional Designer unterstützen Lehrende an Hochschulen beim Einsatz digitaler Formate in der Lehre oder bei medienpädagogischen Fragen. An einigen ausländischen Hochschulen sind diese neuen Jobprofile bereits fester Bestandteil des Hochschulpersonals. Ob und wie man Instructional Designer auch im deutschen Hochschulsystem etablieren könnte, beleuchtet die aktuelle Ausgabe der DUZ – Magazin für Wissenschaft und Gesellschaft im Rahmen der Reihe DUZ Spotlight – Gute Praxis international, die in Kooperation mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung erscheint.

Ob Lehrvideos oder die Seminar-Evaluation via App: Digitales Know-how und mediendidaktische Kompetenz wird von Lehrenden an Hochschulen immer stärker erwartet. Dabei sind digitale Formate selbst für viele Dozentinnen oder Professoren noch Neuland.

Zwar gibt es an deutschen Hochschulen schon viele Einzelbeispiele innovativer Lernszenarien, jedoch keine flächendeckende Entwicklung. Den Grund sieht Anne Prill vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung in der hiesigen Lehrkultur begründet: „Lehrende in Deutschland – übrigens nicht nur an Hochschulen – pflegen noch ein pädagogisches Einzelkämpfer-Dasein, das bisher auch nicht durch die Digitalisierungswelle aufgeweicht wurde.“

Abhilfe könnten da sogenannte Instructional Designer schaffen, die Lehrende bei digitalen Lehrformaten an der Schnittstelle von Didaktik und Technik unterstützen und beraten. Erste Hochschulen in Deutschland haben entsprechende Stellen bereits geschaffen, an aktuell sechs Einrichtungen gibt es bereits Studiengänge, die für dieses Berufsbild qualifizieren.

Einen Schritt weiter ist man etwa an der Saxion University of Applied Sciences in den Niederlanden, wo ein Team aus Instructional Designern den Lehrenden bei technischen wie konzeptionellen Fragen zur Verfügung steht. Auch an der University of Pretoria in Südafrika existiert eine solche Expertenabteilung bereits seit mehr als zwanzig Jahren und ist fester Bestandteil des Hochschulpersonals. Christine Tovar vom CHE bilanziert: „Die beiden Hochschulen haben frühzeitig den Bedarf erkannt, Arbeitsverteilung strukturell zu verändern, dadurch das Lehrpersonal zu entlasten und gleichzeitig die Lehrqualität zu erhöhen“.

Auch wenn sich die Lehrstrukturen und -kulturen solcher internationaler Beispiele von den hiesigen Gegebenheiten unterscheiden, appellieren die beiden CHE-Autorinnen an die Hochschulen, solche neuen Berufsbilder auch in Deutschland zu etablieren.

Der Schwerpunkt zum Thema ist am 21. Februar im Rahmen der Ausgabe 02/2020 der DUZ erschienen. Die Autorinnen sind Anne Prill und Christine Tovar, Projektmanagerinnen im Hochschulforum Digitalisierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Das 18-seitige Dossier ist die sechste Ausgabe des gemeinsam von CHE und DUZ entwickelten Formats „DUZ Spotlight – Gute Praxis international“, das in loser Folge in der DUZ und auf www.che.de veröffentlicht wird.

Bereits erschienen sind Ausgaben zum österreichischen Modell der lebensbegleitenden Matrikelnummer (Ausgabe 09/17), dem britischen Professional Doctorate (Ausgabe 01/18), dem niederländischen Lehrführerschein (Ausgabe 08/18), der Transfergemeinschaft nach Schweizer Vorbild (12/2018) sowie der Etablierung wissenschaftlicher Weiterbildungszertifikate in der Schweiz (11/2019).

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DUZ Spotlight: Instructional Designer 24. Februar 2020 544.30 KB 23869 downloads

Prill, Anne; Tovar, Christine: Instructional Designer: Neues Berufsbild für Innovation...

Christine Tovar

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